Schadstoffprofil: PCP - Pentachlorphenol - Holzschutzmittel

Eigenschaften

  • geruchloser, weißer, nadelförmiger Feststoff
  • in Wasser schwer, in Alkohol u.a. organischen Lösemitteln gut löslich
  • ein starkes Gift für Mikroorganismen (Fungizid), Pflanzen (Herbizid), Insekten (Insektizid) und
    Fische
  • produktionsbedingt mit Phenolen und Dioxinen verunreinigt

Vorkommen
im Gebäude

  • Holzoberflächen von Wandverkleidungen, Balken, Türen, Vertäfelungen, Böden, Fenstern oder
    Möbeln
  • Dachstuhl und Holzkonstruktionen
    (z.B. Fachwerk)
  • Textilien wie Ledercouch, Markisen, Zelte
  • Klebstoffe
  • in Farben und Lacken
  • in Mineralölen (Schmieröle)

Gesundheitliche Wirkung

  • kanzerogenes Potential (krebserzeugend):
    Einstufung K2
  • erbgutveränderndes Potential: Einstufung M3
  • frucht- und entwicklungsschädigende Wirkung:
  • Einstufung RE2
  • allgemeine Mattigkeit
  • Schwindelgefühl
  • Bauch- und Kopfschmerzen
  • Wirkung auf das zentrale Nervensystem
  • Blutbildveränderungen
  • Muskelschwäche
  • Atembeschwerden
  • Schlafstörungen

Grenz- bzw.
Richtwerte

0,1 µg PCP/m³ Luft: Vorsorgewert in Aufenthaltsräumen bei einer Aufenthaltsdauer von > 8 Stunden, sowie bei sensibler Raumnutzung

0,1 µg PCP/m³ Luft: Sanierungszielwert

1,0 µg PCP/m³ Luft: Vorsorgewert für sonstige Aufenthaltsräume

1,0 µg PCP/m³ Luft: Beurteilungswert für Arbeitsplätze

Rechtliche
Grundlagen/
Vorschriften

  • PCP-Richtlinie
  • Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
  • TRGS 905
  • Chemikalienverbotsverordnung (ChemVerbotsV)
  • VDI Richtlinie 4301 Blatt 2 und 3

Beurteilungs-
grundlage

Luftmessungen, Staubproben, Materialproben (PCP-Richtlinie)

Probenahme

  • Hausstaubbeprobung (zur Bestandsaufnahme)
  • Materialbeprobung (zur Bestandsaufnahme)
  • Raumluftprobenahme; (zur Bestandsaufnahme und zur Erfolgskontrolle der Sanierungsmaßnahmen)

Analysenmethode

Mittels Gaschromatograph/Massenspektrometer (GC-/MS), bzw.
Gaschromatograph/Elektroneneinfangdetektor (GC/ECD), gemäß Leitfaden des Bayerischen Staatsministeriums des Innern

Handlungs-
empfehlungen

0,1 bis 1,0 µg PCP/m³ Luft:

  • Vorsorgewerte
  • Ergebnisse von Blut- und Urinuntersuchungen zur Beurteilung hinzuziehen
  • macht eine Sanierung erforderlich

 

>1 µg PCP/m³ Luft im Jahresmittel:

Sanierung von Aufenthaltsräumen

 

Vorläufige Maßnahmen bis zur Sanierung:

- Erhöhung der Reinigungsintervalle (feucht)

- ausreichende Raumbelüftung (regelmäßig)

- Hautkontakt mit belasteten Oberflächen vermeiden

Sanierungs-
möglichkeiten

  • Austausch von belasteten Konstruktionselementen
  • Anbringen von diffusionsdichten Sperrschichten
  • Abtragen von belasteten Oberflächenschichten
  • Anstrich mit schadstoffundurchlässigen Mitteln
  • Reinigen oder Entfernen von sekundär kontaminierten Einrichtungsgegenständen

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