Schadstoffprofil: Künstliche Mineralfasern (KMF) - alte Mineralwolle vor 1996
Eigenschaften
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- Gruppe künstlich hergestellter silikatischer, glasigamorpher Fasern unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung
- Unbrennbarkeit
- sehr gute Wärmedämmwirkung
- zum Teil Verspinnbarkeit (textile Glasfasern)
- thermische Stabilität
- begrenzte Beständigkeit gegen Wasser und Chemikalien
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Vorkommen im Gebäude
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Wärme- und Schallschutz: z.B.
- Innenwände/Leichtbauwände
- Akustikdecken
- Fußböden
- im Dachausbau Außenfassaden
- Trittschalldämmung unter Estrich
- Mineralfaserhaltiger Putz
- Wärmedämmung in Rollladenkästen
- Rohrisolierungen
Brandschutz:
- Fassadenbau
- Spritzisolierungen
- Brandschutzplatten
- Brandschotts
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Gesundheitliche Wirkung
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- beim Menschen eindeutig krebserzeugend:
Einstufung K1
- Asbestose
- Mesotheliom
- Bronchialkarzinom
(gilt für "kritische" Fasern gemäß WHO: D 5µm, L : D > 3:1)
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Grenz- bzw. Richtwerte
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kanzerogenes Potential (krebserzeugend)
Juckreiz bei Hautkontakt
Einstufung von KMF (WHO-Fasern) nach GefStoffV auf Grundlage des KI-Wertes gemäß TRGS 905:
- K2: KI-Wert <= 30
- K3: 30 < KI-Wert < 40
- „keine Einstufung als krebserzeugend“:
- KI-Wert >= 40
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Rechtliche Grundlagen/ Vorschriften
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TRGS 521, (02/2008): "Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten mit alter Mineralwolle"
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TRGS 905, Nr. 2.3.: „Anorganische Faserstäube“ (außer Asbest)
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Beurteilungs- grundlage
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- Inaugenscheinnahme
- Luftmessungen (Dämmstoff als Referenzprobe)
- KI-Wert
- BIA-Verfahren: 7488
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Probenahme
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Abscheiden faserförmiger Partikel auf einem goldbedampften Kernporenfilter aus Polycarbonat gemäß VDI-Richtlinie 3492
Probenahmedauer: 8 Stunden
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Analysenmethode
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Rasterelektronenmikroskop (REM) mit gekoppelter
energiedispersiver Röntgenmikroanalyse (EDXA)
zur Faseridentifizierung; gemäß VDI 3492
KI-Wert: BIA-Verfahren: 7488 |
Handlungs- empfehlungen
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- der Einbau von KMF muß so erfolgen, daß eine Faserfreisetzung in die Raumluft ausgeschlossen ist
- jeder unnötige Kontakt mit KMF ist zu vermeiden
- Ersatzstoffverpflichtung für alte Produkte laut Gefahrstoffverordnung (GefStoffV)
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Sanierungs- möglichkeiten
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Methode 1: Entfernen
Methode 2: Beschichten
Methode 3: Räumliche Trennung
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